Dienstag, 21. August 2012

Steinobstauflauf in Einweckgläsern

Im Rahmen der Verwertung meiner reichen Pfirsichausbeute letzte Woche habe ich für eine Dinnerparty bei Freunden einen "Cobbler" — eine Art Obstauflauf mit leckerer Teigdecke — nach diesem Rezept vom tollen Foodblog "Eat the Love" zubereitet. Zu den Pfirsichen gesellten sich noch ein paar Aprikosen und eine Nektarine, die von unserem Campingwochenende übrig waren und demzufolge eher nur noch mit innerer Schönheit glänzten.


Anstatt den Cobbler (das Cobbler?) wie sonst üblich in einer Auflaufform zu machen, habe ich das Ganze in kleinen Einweckgläsern als individuelle Portionen zubereitet. So lässt es sich gut transportieren und ist praktisch für Parties oder Picknicks, da es direkt aus dem Glas gegessen werden kann und nur noch einen Löffel (und vielleicht einen Klacks Schlagsahne) benötigt. Und außerdem bleibt es so spannend in der Küche, da Einmachgläser laut Hersteller und vieler freundlicher Ratgeber im Internet nicht ofenfest sind und allerhöchstens nur im Wasserbad und bei Temperaturen unter 160 Grad im Ofen verwendet werden sollten. Ansonsten drohen sie zu zerspringen, was im schlimmsten Fall gefährlich sein kann und auch ansonsten garantiert unerfreulich ist, denn wer will schon in zuckriges Obstmus eingebrannte Glasscherben aus seinem Ofen entfernen?


Aber bei meiner Recherche bin ich dann auf recht viele Erfolgsstories gestoßen, was den Ofeneinsatz der Gläser betrifft (und das auf beiden Seiten des großen Teiches, zum Beispiel hier, hier, hier und hier) und habe mich guten Mutes an die Arbeit gemacht. Ich habe 1/3 der Rezeptmenge zubereitet und das auf 7 kleine Einmachgläser verteilt. Die Gläser habe ich auf ein Backblech mit relativ hohem Rand gestellt, das zur Not hoffentlich den Schaden begrenzt hätte, und das Blech habe ich mit einer Silikonmatte ausgelegt, so daß die Gläser beim Rein und Raus aus dem Ofen nicht ins Rutschen kamen. Gebacken habe ich bei 190 Grad, also etwas weniger heiß, als im Rezept angegeben, aber doch heißer als die Gläser es angeblich abkönnen.


Das Ergebnis war sprung- und scherbenfrei und hat fantastisch geschmeckt. Die 190 Grad haben ausgereicht, um der Teigdecke eine mürbe goldene Kruste zu verleihen, unter der das aromatische Fruchtkompott schön saftig geblieben ist. Da meine Mini-Cobbler beim Aufbruch zur Dinnerparty noch etwas warm waren, habe ich sie nicht mit den zu den Gläsern gehörenden Schraubdeckeln, sondern mit Pergamentpapier abgedeckt, um Kondensation auf dem Deckelinneren zu vermeiden. Zur Krönung gab es dann am Tisch die besagte Schlagsahne dazu. Oberlecker!


Wer jetzt Lust bekommen hat, das Ganze selber auszuprobieren, sei gewarnt: Ich kann das Backen in Einmachgläsern aufgrund der etwaigen Hitzeunverträglichkeit der Gläser nicht generell empfehlen, es sollte ausschließlich auf eigene Gefahr und äußerst umsichtig erfolgen. (Ich persönlich werde es jedoch definitiv wieder ausprobieren.)

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