Samstag, 28. Juli 2012

Orchideenfieber

Am ersten Tag des Orchideenkurses, den ich in diesem Sommer am CCSF belegt habe, fragte der Kursleiter nach der Anzahl der Orchideen, die jeder von uns zur Zeit besäße, um festzustellen, wer bereits komplett "süchtig" sei, und wer erst noch dazu werden würde. Die Antworten reichten von "gar keine" bis "so um die 50", und das Ausmaß des Suchtpotentials wurde schnell deutlich: Nach zwei Wochen Kursus habe ich statt einer Orchideenpflanze plötzlich sechs; ich habe in der Bücherei in San Francisco die Orchideenabteilung besucht und beliehen; und ich habe ein neues Motiv zum Üben von Aquarellmalerei gefunden. Zum Glück gibt es merkwürdigere Hobbies. (Obwohl: beim Lesen eines der geliehenen Bücher, "Orchid Fever" von Eric Hansen, dem wunderbar unterhaltsamen Resumé seiner siebenjährigen Recherche in der Welt der Orchideen und des hochgradig politisierten internationalen Handels mit Orchideen, kam ich aus dem Staunen kaum heraus ob der eigentümlichen Merkmale einiger Orchideenarten und ihrer Aficionados).










Günstigerweise habe ich den Großteil meines Orchideenzuwachses nicht käuflich erworben (mit einer Ausnahme), sondern mit Arbeit verdient: an mehreren Tagen des Kurses durften wir eine Pflanze mit nach Hause nehmen, quasi als Belohnung für all die Orchideen die wir während des Tages geteilt und umgetopft haben. Wie man so schön sagt in Drogenkreisen, das erste Mal ist immer umsonst... Aber immerhin wird sich anhand der Dauer ihres Überlebens zeigen, ob ich tatsächlich etwas über Orchideen gelernt habe.


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